Die stählerne Kirche in San Rosalía, Baja California

Berni und ich besuchten den hübschen kleinen Küstenort San Rosalía (12 000 Einwohner) am Golf de Cortez. San Rosalía war im 18. Jahrhundert eine Minenstadt. 

Die stählerne Kirche

Die größte Mining Campany für Kupferförderung gehörte dem französischen Besitzer Boleo. Sein architektonischer Einfluss in der Stadt ist heute noch erkennbar. Am auffälligsten ist die stählerne Kirche. Gustave Eifel fertigte sie 1884 als Prototyp und stellte sie 1887 und 1889 auf der Weltausstellung in Paris aus. Sie war ursprünglich für Afrika gedacht. Der Direktor der Campagnie du Boleo entdeckte sie demontiert in einem Lagerhaus in Belgien. Er kaufte die stählerne Kirche kurz entschlossen und ließ sie um das Kap Hoorn nach San Rosalía verschiffen. 1897 wurde sie aufgebaut. Die Kirche sieht im Kirchenschiff leicht und luftig aus, fast wie ein Zelt.

French-style houses in San Rosalía

Aber auch das Stadtbild zeugt von dem französischen Einfluss. Überall sind Häuser mit Holzverkleidungen, Vordächern und Holzbalkonen zu finden. Sie sind fröhlich bunt gestrichen. Eine Leichtigkeit und Sorglosigkeit schwebt über der Stadt. Fast erinnert mich das Städtchen an Key West auf den Keys bei Florida. Das Städtchen ist einzigartig auf der Baja California und in ein paar Jahren könnte sich San Rosalía zu einem kleinen Juwel entwickeln.

Mining town San Rosalía

Die Stadt ist bestrebt, ihre Industriedenkmäler zu erhalten. Am Rand von San Rosalía finden wir riesige Lagerhallen der Verarbeitungsanlagen für Kupfer. Der alte Verladeturm am Hafen bricht förmlich in sich zusammen! Hier befindet sich auch ein Museum über die Geschichte der Stadt.

Hier lässt es sich gut leben

San Rosalía ist eine Hafenstadt. Die Strände sind dunkel und eher unattraktiv. Im Umfeld gibt es deutlich bessere Möglichkeiten. Wir übernachten im RV-Park San Lucas, einem Vorort in etwa 15 Kilometer Entfernung.  Es ist ein Platz direkt am Meer mit sehr großen Stellflächen. Er ist fest in amerikanischer und  kanadischer Hand. Einige Dauercamper legten ihre persönlichen kleinen Gärten an und stellten Häuschen auf. Hier lässt es sich gut aushalten, wenn es in der Heimat ungemütlich wird.