Ab ins Badevergnügen, Rio Santo Domingo, Chiapas 

Berni und ich lieben Wasser. In allen Varianten. Es gibt nichts Schöneres, als an heißen Tagen in ein nasses Kühl zu springen. Das sehen die Mexikaner ganz genau so. 

Ab ins Badevergnügen mit dem Postbus …

Wir sind auf dem Weg nach Las Nubes. Seit geraumer Zeit folgt die Straße dem türkisblauen Rio Santo Domingo. Ich suche auf unserer Karte nach einem Zugang zum Wasser. Mit Hilfe der App IOverlander werde ich fündig: Eine öffentliche Badestelle gleich im nächsten Ort. Vom Dorf aus schlängelt sich eine 6 km lange Schotterpiste hinab an das Flußufer. Das Badevergnügen hat seinen Preis!

… zu Fuß

Es ist früher Sonntagnachmittag. Unterwegs treffen wir eine junge Familie, bepackt mit diversen Picknick Utensilien. Sie sind zu Fuß unterwegs. Nebst vier Kindern springen zwei kleine Hunde in freudiger Erwartung dem kühlen Nass entgegen. Die Badestelle muss früher ein richtiges Bad gewesen sein. Leider werden die Einrichtungen nicht gepflegt und verkommen mit der Zeit. Es gibt noch ein Toilettenhäuschen. Allerdings außer Betrieb. 

Wir stellen unseren Postbus in den Schatten und begutachten die Lage. Die Badestelle liegt zwischen zwei Stromschnellen. Im oberen Zugang stürzen sich bereits ein paar Jugendliche die Strömung um sich etwa 75 Meter weiter in eine kleine Bucht treiben zu lassen. Sie staunen nicht schlecht, als Berni und ich es ihnen gleich tun. Die Mexikaner unseres Alters ziehen wohl gemäßigtes Wasser vor. Die kleine Bucht funktioniert als Baby Becken.

… mit dem Tuc Tuc

So erfrischt ist es nun Zeit Kaffee zu trinken. Natürlich vom Bus aus mit Blick auf das muntere Treiben vor uns. Wir staunen nicht schlecht. TucTucs  fahren vor und entladen eine unglaubliche Menge am Passagieren. Es müssen wahre Raumwunder sein! 

… zu Pferd

Inzwischen haben sich zu unserem Postbus vier Pferde gesellt. Sie grasen zwischen den Bäumen, während ihre Reiter sich im Wasser vergnügen.

und mit dem Fahrrad 

Da saust ein Junge mit seinem Trekkingfahrrad den Schotterweg hinunter. Er hat es so eilig ins Wasser zu kommen, dass er schon fast vom Rad ins Wasser springt.

Adiós Rio Santo Domingo

Aber auch wir werden beobachtet. Es verirren sich selten Touristen hierhin. Unser Bus ist schon eine kleine Sensation. Aber ich fürchte, wir stehen dem in nichts nach. So helle Haut und Haare haben die Kids wohl nur im Fernsehen gesehen. Ihre Neugier ist nicht zu übersehen. Sie sind aber zu schüchtern um uns anzusprechen. Ich nehme an, wir sind das Dorfgespräch der kommenden Woche.
Wir wiederum sind zu höflich Fotos zu schießen. Denn wir sind in Chiapas. Die Menschen auf dem Land glauben, dass der Fotoapparat ihre Seele stiehlt.