Captain Georg Vancouver
1790 betraten die ersten Europäer das Gebiet des heutigen Vancouver. Es waren spanische Goldsucher. Sie segelten über die Wasserstraße von Georgia und fanden hier einen undurchdringlichen Regenwald vor. Aufgrund der extremen Wildniss hielten sie das Land für unbewohnt. Tatsächlich aber lebten hier schon vor über 10 000 Jahren die ersten Menschen …
1792 sendeten die Briten Captain Georg Vancouver in diese Region. Er sollte eine Nordwest Passage von Europa nach Ost Asien suchen und war überrascht ein Land zu finden, das von den Bedingungen seinem Heimatland so ähnlich war. Fortan beanspruchte es Großbritannien für sich. So einfach war das.
Von der Fabrikstadt zur Touristenstadt
Vancouver entstand mit der Herstellung von Ziegel. Und das in einem Land mit einem unerschöpflichen Holzvorkommen – das ist ungewöhnlich. „Ziegel? Warum um alles in der Welt wollt ihr Ziegel herstellen?“ fragten die Holzhändler vom Fraser River im Hinterland und zweifelten stark am Erfolg. Doch auf die erste Fabrik folgte die zweite, dann die dritte und so weiter. Die Stadt bestand zunächst nur aus Fabriken. Der Saloon Besitzer „Gassy Jack“ Deightons war der erste Siedler, der sich hier auch häuslich niederließ. Nach ihm ist der Stadtteil Gastown benannt.
Inzwischen hat Vancouver keine Mühen gescheut, das Image als Fabrikstadt loszuwerden. In dem 405 ha großem Stanley Park darf der undurchdringliche Regenwald bleiben wie er ist: Nämlich wild. Er ist an der Westküste gelegen und bietet der Stadt ein schönes Naherholungsgebiet. Einheimische wie Touristen schätzen ihn gleichermaßen: Es begegnen uns hier Unmengen an Fahrradfahrern. Kein Wunder, wir finden ein breites Fahrradwegenetz und überall Fahrradstationen vor. Johnny genießt seinen wohlverdienten Waldspaziergang und wir merken gar nicht, dass wir uns mitten in einer Großstadt mit 631 500 Einwohnern befinden. Zurück beim Postbus fahren wir über die Stanley Drive Road in Richtung Innenstadt und erhalten schon tolle Ausblicke auf die Skyline von Vancouver.
Canada Place
Das Wahrzeichen von Vancouver ist der Canada Place. Das architektonisch auffallende Gebäude wurde 1986 als Pavillon zur Weltausstellung konzipiert und gebaut. Es gab der Stadt ein neues Gesicht. Heute beherbergt es ein Messezentrum, ein Hotel/Restaurant und das erste IMAX Kino weltweit. Außerdem ist es Anlegestelle für Kreuzfahrschiffe aus aller Welt. Das ist praktisch. Vom Landesteg stolpert man gleich in das erste Highlight von Vancouver.
Zu nennen wären noch der historische Stadteil Gastown, das Granville Island, der VanDusen Botanical Garden, das Museum of Anthropology und vieles mehr.
Aber es regnet in Strömen. Warum überrascht mich das nicht?! Wir sind in British Columbia und die Bedingungen sind ähnlich wie im Heimatland von Captain Georg Vancouver. Schon vergessen?