Die Kraft der Liebe

Manchmal gibt es Begegnungen, die müssen sein. Das sind viel mehr als nur Zufälle. Das sind Hinweise. Damit wir unser Leben überdenken sollen. Dass wir wieder unterscheiden, was wirklich wichtig ist. Damit wir Demut lernen. Und es beschleicht mich das Gefühl, dass ich genau an diesen Strand kommen musste um Dulce zu begegnen.

Dulce

Es beginnt kurz nach unserer Ankunft in Verasur. Berni und ich leiden noch unter dem Jetlag und gehen früh morgens an den Strand. Wir wollen den Sonnenaufgang beobachten. Kurz darauf bemerken, wir eine Frau, die sich mit einem Rollstuhl die Rampe zum Strand abmüht. Die beiden Frauen haben offenbar dieselbe Idee. Im Rollstuhl sitz ein Häufchen Mensch: Dulce. Wir sehen es sofort. Sie hat Krebs. In sehr fortgeschrittenen Zustand. Ein Windstoß kann sie umwehen. Aber sie strahlt eine tiefe Ruhe aus. Sie sehnt sich nach dem Meer und dem Sonnenaufgang. Ihre Augen leuchten. Berni eilt sofort hinzu um zu helfen. Die Frau bedankte sich auf englisch. Das ist ungewöhnlich.

Wie alles begann

In den nächsten Tagen trifft Berni die Frauen am Strand, wenn er mit Johnny seine frühe Runde dreht. Immer winken sie ihm fröhlich zu. Inzwischen sind einige junge Menschen hinzugekommen. Sie machen leichte Sportübungen, meditieren und tanzen zu Musik. In ihrer Mitte sitzt Dulce. Sie macht mit, was ihre schwachen Kräfte zulassen. Und alle freuen sich. Als ich Berni eines Tages begleite, winken sie uns zu sich. Wir werden in ihren Kreis aufgenommen und sind überwältigt von der Kraft und der Liebe, die zu spüren ist. 

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