Granada und seine Isletas, Nicaragua

Granada – La Gran Sultana 

Granada ist mit geschätzten 100 500 Einwohnern (Stand 2016) die drittgrößte Stadt des Landes. Ihre Bewohner nennen sie liebevoll La Gran Sultana, die fette (oder große) Rosine. Was bedeutet das?

Kapitän Kevin

Granada besitzt keinen ausgewiesenen Campingplatz, aber wir können bei Kapitän Kevin, einem kanadischen Auswanderer, unseren Postbus abstellen. Er bietet keine zehn Gehminuten zum Zentrum ein paar Stellplätze an. Sein Spezial-Service ist eine warme Dusche, die nicht nötig ist, weil uns der Schweiß sowieso in Strömen über den Körper rinnt. Es ist schwül warm. 

Der Verkehr um den Markt 

Wir folgen der Straße immer geradeaus. In der Fahrrinne sickert ein braunes stinkendes Bächlein. Der Gehweg verdient den Namen nicht. Will man sich nicht die Beine brechen, ist es bequemer auf der Straße zu laufen. Dort droht jedoch der Tod des Überfahrenwerdens. Denn auf Höhe des Mercados ist die Hölle los. Die Fahrbahn und der Gehweg werden verengt durch Marktstände. Busse, Pferdewagen, Motorräder und Autos quälen sich durch das Nadelöhr. Es ist ein unbeschreiblicher Lärm und wir sind noch nicht einmal im Zentrum! Wie wird es erst dort sein?

Das Zentrum von Granada

Ruhig! Wir können es fast nicht glauben. Auf dem großzügigen Parque Central ist nicht viel los. Wir flüchten vor der Hitze in die Kathedrale. Der Architekturstil aus der Kolonialzeit verleiht Granada bis heute ihren besonderen Charme. 

Die Straßenzüge erstrahlen in bunten Farben. Das historische Zentrum wirkt großzügig und freundlich. Die Stimmung ist gelassen. Es scheint als ob sich das „wirkliche“ Leben der Granadier am Mercado abspielt. 

Granada und seine Isletas

Der Nicaraguasee ist der größte Binnensee Mittelamerikas. Der Bodensee passt sechzehn Mal hinein! Der See sowie der nahe gelegene Vulkan Mombacho, bestimmen das landschaftliche Bild rund um Granada. Ein Ausbruch des Mombacho erschuf einst eine Gruppe von über 300 kleinen Inseln im Nicaraguasee, die heute als Las Isletas bekannt. Kapitän Kevin, unser canadischer Gastgeber, empfiehlt uns als Einsatzpunkt für unsere Kajaktour die Marina Cocibolca um die kleinen bis winzigen Inseln kennenzulernen. Er ist seit siebzehn Jahren Mitglied und setzt dort sein Boot ein. Das trifft sich gut, denn wir können direkt am Hafen für wenig Geld übernachten. Die kleine Marina ist gepflegt und wartet mit einem kleinen Restaurant auf.

Die fette Rosine

Die günstige Lage Granadas am Nicaraguasees, und mit dem Rio San Juan den Zugang zur Karibik, machte die Stadt reich und attraktiv. Zu allen Zeiten. Für die Spanier, für die Piraten und für die Amerikaner. Vielleicht ist sie deshalb eine „fette Rosine“?  Nach dem Motto: Es lohnt sich? Die Stadt wurde immer wieder eingenommen, neu aufgebaut und anschließend von der nächsten Siegermacht zerstört. Trotz aller Rückschläge gehört sie heute zu den blühendsten Städten Nicaragua.