Baden im warme Kratersee, Laguna de Apoyo, Nicaragua 

An Vulkanrändern zu stehen und in ein himmelblaues rundes Loch zu schauen, ist ein paradiesischer Anblick. Ist dieser See auch noch 27,5 – 30 Grad warm, grenzt das an ein Wunder. 

Reserva Natural Laguna Apoyo

Zwei Vulkankrater mit himmelblauen Seen liegen schon hinter uns, aber wir konnten noch nicht zum Wasser hinabsteigen. Die Kraterränder waren jeweils zu steil. Und falls es je einen Pfad hinab gab, wurde er nicht mehr gepflegt und wucherte unbegehbar zu. Es scheint, als ob die Seen in ihrem Dornröschenschlaf verharren möchten. Die Laguna de Apoyo steht unter Naturschutz. Was nicht bedeutet, dass der Mensch sie nicht genießen darf. Es gibt nur eben Regeln. Denen ist es zu verdanken, dass das Wasser kristallklar geblieben ist. Der See hat einen Durchmesser von 6,6 Kilometern. Sein Wasser ist alkalisch (pH 8,1) und schmeckt leicht salzig.

Hostel El Paradiso

An der westlichen Flanke führt eine neue gepflasterte Straße entlang des Ufers der Laguna Apoyo. Dort gibt es inzwischen einige hübsche Hotels und Restaurants. Beim Hostel El Paradiso können wir für 20 US $ (ein Auto, 2 Personen) auf deren Parkplatz campieren. Der US-Dollar ist die zweite Währung von Nicaragua. Der Preis beinhaltet den Eintritt, die Nutzung von Sit-on-Tops , Schwimmreifen, Hängestühlen, WLAN und die öffentliche Busbenutzung entlang des Sees. Das Ambiente kuschelt sich auf mehrere Ebenen in die steilen Kraterränder. Da unser Postbus ganz oben steht, müssen wir etliche Male am Tag Stufe um Stufe erklimmen. Wir sind nichts mehr gewöhnt! Das El Paradiso wird gerne von Backpacker aus aller Welt angesteuert. Es ist zwar etwas teuer, aber alle Bedürfnisse werden mehr als erfüllt. Wir bezahlen im Voraus für zwei Tage.

Warmes Wasser

Den ersten Tag möchten wir mit einem abendlichen Bad beenden. Die Temperatur beträgt noch etwa 30 Grad und wir haben tagsüber viel geschwitzt. Doch was ist das? Das Wasser ist genauso warm wie die Außentemperatur! Das müsste nun nicht unbedingt sein … ! Aber es weht ein unangenehmer Wind. Berni und ich greifen uns je einen dieser großen Autoreifenschläuche und hängen uns hinein wie in einen „warmen“ Schaukelstuhl. Ein Sonnenuntergang aus dem Schwimmreifen zu erleben, das hat etwas!

Paddeln in der Laguna Apoyo

Unser Kajak vom Parkplatz an den See zu tragen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Aber es gibt andere Möglichkeiten! Am hoteleigenen Beach stehen Sit-on-Top zur Verfügung! Berni ist nicht begeistert. Widerwillig besteigt er mit mir ein Zweier Sit-on-Top. „Wir kommen überhaupt nicht vorwärts!“ und „Ich kann nicht mehr sitzen!“, schimpft er unentwegt hinter mir! Bis ich klein beigebe. Es wird nichts mit der Seeumrundung! Stattdessen gibt es ein Beach-Tag! Einfach nur faul in der Hängematte liegen und ein Buch lesen. Urlaub eben. Wann haben wir das zuletzt gemacht?