Kabah, Yucatán

Wir bewegen uns in Richtung Mérida, da entdecken wir auf der Karte die Ausgrabungssträtte Kabah, Yucatán. Die Bundesstraße 261 führt mitten durch das Gelände. Das ist einerseits praktisch, andererseits etwas pittoresk. Auf dem hiesigen Parkplatz kann man laut der Overländer App übernachten. Also mitten in den Ruinen. Das ist gruselig. 

Kabah, Yucatán

Kabah war eine Tochterstadt von Uxmal. Der Arco de Kabah ist vermutlich der Eingang zur Zeremonialstätte. Er hat ein typisches Maya Kraggewölbe. Der Triumphbogen liegt auf einer 4,5 m breiten mit Kalkstein aufgeschütteten Straße, die von Richtung Uxmal kommt. Das ist schon mal ein würdiger Eintritt.

Tempel der Masken

Kurz darauf stehen wir vor dem Templó de las Máscaras oder Cosz-poop. Warum die Pyramide „der Tempel der Masken“, heißt, ist nicht zu übersehen. Über 250 Masken reihen sich an seiner Front entlang. Wir sind sprachlos. Der Puuh Stil wird gerne als der Barock-Stil der Mayas bezeichnet. Puuh bedeutet eigentlich niedrige Hügellandschaft. Offenbar inspirierte die Landschaft die Maya Künstler sich in Form und Farbe auszutoben. Mitten im Urwald auf diese geballte Ausdruckskraft zu stoßen, hinterläßt auch heute noch einen gewaltigen Eindruck. Die Masken stellen vermutlich den Regengott Chac dar. Denn genau zu Füßen der Fassade, auf einer zweiten Plattform befindet sich eine künstlich angelegte Zisterne. Wasser war extrem wichtig, da Kabah nicht an einem Fluss liegt.

 Der nördlich gelegene Palacio ist im Kontrast dazu auffallend nüchtern gestaltet.

Übernachten mitten in den Ruinen 

Wir betrachten das Ensemble. Die Anlage ist nicht so großzügig gestaltet wie in Edzna, was sicherlich der Hügellandschaft geschuldet ist. Und vieles liegt noch unter der Erde verborgen. Die Sonne sticht vom Himmel. Leguane huschen in die Ritzen der Mauern, wenn sie sich entdeckt fühlen. Es ist später Nachmittag. Um sechs Uhr wird es dunkel. Der Parkplatz sieht nicht schlecht aus. Die Straße ist kaum befahren. „ Si,“, meint der Angestellte der Ruinas Kabah, „wir können hier übernachten. No problemo!“
Also gut. Unsere erste Nacht mitten in Maya Ruinen. Mögen die Geister uns in Ruhe schlafen lassen!