Das ist doch der Gipfel !?, Cholula, Puebla

Was ist das? Wir stehen vor einer halb ausgegrabenen Pyramide in der Stadt Cholula (Puebla) auf deren Spitze eine goldene Kirche erstrahlt (!). Das ist … respektlos der Maya Kultur gegenüber! Es sieht irgendwie grotesk aus. Was ist passiert?

Die Stadt Cholula

Als Cortes 1519 an der Küste des Golfes von Mexiko landete, fand er im fruchtbaren Hochland der Vulkane Popocatépetl (5452m), Iztacciihutl (5286m) und La Malinche (4461m) eine mächtige Pyramide vor: Die Pyramide von Tepanapa. Er bestieg sogleich deren Plattform und konnte über 400 andere Tempel und Türme überblicken. Es war fruchtbares und dicht besiedeltes Land. So schrieb er an Kaiser Karl V: „(…) Von allen Gegenden des neuen Landes, soweit ich es bisher gesehen habe, ist diese am meisten geeignet, dass man darinnen nach hispansicher Lebensart wohnen könnte, derweil es hier überallhin Wasser und Viehweiden gibt.(…)“. Kurz: Er war begeistert. In der dazugehörigen Stadt Cholula lebten zu der Zeit mindestens 100 000 Menschen. Was dann folgte war weniger schön: Er belohnte die Gastfreundschaft der Cholulaner, in dem er bei seiner Abreise etwa 5000 Frauen und Kinder abschlachten lies. Als Warnung sich nicht mit den Spaniern anzulegen. 

Die Pyramide von Tepanapa

Sie ist mit 60 m Höhe die höchste Pyramide von ganz Mexiko. Ihr Volumen übertrifft sogar das der Cheops Pyramide in Gizeh/ Ägypten. Sie wäre ein Juwel, könnte man sie ganz ausgraben. Das geht aber nicht. Seit dem 16. Jahrhundert thront auf ihrer Plattform die glanzvolle Kirche Nuestra Señora de los Remedios. Sie beansprucht für sich ebenfalls ein Juwel zu sein. Berni und ich besichtigten sie und wir können bestätigen, dass an – Gold – nicht gespart wurde. Leider besteht unter den strengen Augen einer Aufsicht ein Fotografierverbot. Trotz der Frechheit der Lage  muss ich zugeben, dass sie schön ist. Sie verkörpert mit ihren hellen Mustermixen eine wunderbare Leichtigkeit. Und die Aussicht ist einzigartig.

Unterirdisch 

Pyramide ade? Nicht ganz. Die Archäologen arbeiten unterirdisch. Acht Kilometer Tunnelgräben durchziehen die Pyramide, von denen aber lediglich ein Kilometer dem Publikum freigegeben wurde. Als wir am Morgen die Ausgrabungsstätte besuchen wollten, hatte sie noch geschlossen. Später hatten wir Hunger … und danach waren wir zu nichts mehr zu gebrauchen. 

Biergarten

Denn zu Füßen der Kirche/Pyramide entdeckten wir eine Bierbrauerei. Die Mexikaner trinken gerne Bier und sie brauen auch für deutsche Verhältnisse ein gutes Bier. Diese Brauerei liefert aber auch das dazugehörige Ambiente. Da schmeckt das Bier doch gleich viel besser!